Die emotionale Sprache des Körpers

Über das „Bewegte Lernen“ aus Gesten und Verhaltensweisen des Alltags entwickelt sich eine neue Körperausdruckssprache, um Emotionen auch ausdrücken zu können. Die Aufmerksamkeit und Fokussierung wird auf einzelne Muskeln und Gelenke ausgerichtet. Es erfolgt eine Konzentration und Analyse sowie ein Bewußtmachen einzelner Bewegungsparameter, wie etwa die Zeit- und Bewegungsabläufe, die Schwere oder Energie, die Bewegung im skalierten Raum, analoge und digitale Bewegungen und das Ganze wird in eine Art Work-Life-Balance einbezogen.

Rudolf Laban (1879-1958), ein Ungar, machte vielfältige Studien und Forschungen und kam schon damals zu der Erkenntnis, dass die Fragmentierung, Vereinzelung und Isolierung des Bewegungsganzen, also die Zersplitterung in viele Bewegungselemente durch ihre vielfältigen und immer wieder neuen, möglichen Anknüpfungspunkte eine Dynamisierung des Körpers ermöglicht (vgl. Rose Breuss DYNAMISIERUNG DES KÖRPERS)

Er entdeckte, dass es für die Qualität der Bewegung wichtig ist zu wissen, wie sich eine Person bei bestimmten Stimulanzien oder Stimmungen bewegt. Die Motivation ist der zentrale Ausgangspunkt, der es erlaubt zu begreifen, wie eine Bewegung umgesetzt wird. Jede emotionale Geste determiniert auch eine bestimmte Körperhaltung, die sich dann auch in der Bewegung manifestiert oder in der stillen Ausdrucksform mit einer bestimmten körperlichen Anspannung.

Die Bewegungen können folgendermaßen aufgeschlüsselt werden:

  • freie oder genau vorgegebenen Bewegungen (fließend)
  • ohne oder mit Belastung
  • direkte oder indirekte Bewegungen (wegen der Orientierung im Raum)
  • schnell oder langsam (bezogen auf die Zeiteinheit)

Bei den Bewegungen werden auch symetrische und asymetrische Gegenpositionen mit den Parametern, Stärke, Geschwindigkeit, Raumbezogenheit und Skalierung, fließende Bewegung (analog) oder punkt- und zeitbezogene Bewegung (digital) einbezogen. Als Ergebnis der Kombinationen dieser Bewegungen ergibt sich eine neue Bewegungsqualität, die es erlaubt die Geschwindigkeit und den Raum sowie den Energieeinsatz genau zu steuern.